1. Tag: Von der Kastenalm zum Hallerangerhaus und zur Isarquelle

Von der Kastenalm (1220 m) zum Hallerangerhaus (1770 m)

Ca. 5 km, 3 Std., steil, Hitze, einige Pausen

Lange vorher hatten wir unsere 2-wöchige Wanderung von der Isarquelle in Österreich zur Mündung in die Donau geplant. Die Ausrüstung war so wie zu unseren Jakobsweg-Wanderungen, ultraleichte Ausrüstung, leichte Trekking-Schuhe, Trekking-Stecken, nichts Überflüssiges, so dass die Rucksäcke gut 8 Kilogramm wogen. Wir trugen ja alles mit uns. Hotels hatten wir im Voraus gebucht, do dass die Etappen festgelegt waren. Täglich 20-30 Kilometer.

Länge der Wanderung: Die Isar ist ca. 292 Kilometer lang, der Fußweg ist natürlich etwas länger. Wir kamen auf ca. 330 Kilometer. Die Kilometer-Angaben sind ungefähr, berechnet anhand der benutzten Karten-App.

Wir fuhren mit der Bahn von München über Garmisch ins österreichische Scharnitz. Dort hatten wir einen Shuttle für die Fahrt durchs Hinterautal bis zur Kastenalm bestellt, unserem Ausgangspunkt zum Hallerangerhaus. Wir fuhren ohne schlechtes Gewissen mit dem Shuttle-Taxi, denn unser richtiger Startpunkt war ja schließlich die Isarquelle auf 1770 m Höhe und nicht Scharnitz. Wir wollten uns den ca. 15 km langen Weg durchs Hinterautal sparen, da wir ihn am nächsten Tag sowieso in die andere Richtung gehen würden.

Ab der Kastenalm ging es auf gutem Weg steil bergauf. 550 Höhenmeter auf ca. 5 km. Es war brütend heiß und der Weg verlief meist in der Sonne. Von daher waren wir ziemlich langsam. Immerhin trugen wir ja auch unsere
8-9 kg schweren Rucksäcke. Jeder Schatten wurde genutzt und der Liter Wasser, den wir pro Person mittrugen, war absolut notwendig.

Der Blick auf die fast 3000 m hohen Bergketten rechts und links und vor uns war toll. Auch zum Fotografieren blieben wir immer wieder stehen.

In den Felswänden waren auch Einstiege zu alten, längst aufgelassenen Bergwerken zu sehen. Sogar Silber hat man hier gefunden. Deshalb heißt ein Teil des Gebiets auch „Zum silbernen Hansl“.

Das Hallerangerhaus, ein DAV-Haus, war gut besucht.

Wir hatten im Vorfeld bereits ein Zweier-Zimmer gebucht. Hüttenschlafsäcke hatten wir dabei, auch jeder ein winziges Handtuch, mit dem man sich so einigermaßen nach dem Duschen und Waschen abtrocknen konnte. Normalerweise brauchen wir ja keine Handtücher in den Hotels und Pensionen, die wir ausgewählt hatten, und trugen daher auch keine mit.
Die Zimmer im Hallerangerhaus waren neu renoviert und sehr sauber. Sie sind spartanisch, nur Betten und ein Regal. Kein Wasser im Zimmer (es gibt saubere Waschräume), kein Zimmerschlüssel, keine Steckdosen (Power Bar mitnehmen lohnt sich), kein WLAN und kein Telefon-Netz im Haus und Umgebung. Man kann sich auch ohne wohlfühlen.

Es ist ein sehr angenehmes Haus mit freundlichen Wirtsleuten, freundlichem Servicepersonal und gutem Essen. Wir würden jederzeit wieder hier übernachten. Zum Abendessen gab es Lauchsuppe, Rouladen und eine Joghurt-Speise.

Wir wanderten am Nachmittag noch die ca. 500 Meter zur so genannten Isarquelle, die durch ein Schild markiert ist. Die Quelle ist eigentlich die des Lafatscher Baches, eines Zulaufs der Isar. Der offizielle Ursprung der Isar ist viel weiter unten in der Nähe der Kastenalm. Denn: Der Ursprung eines Flusses ist so definiert, dass seine Quellen ganzjährig Wasser führen. Das ist bei der Isarquelle auf 1770 m nicht immer der Fall. Trotzdem war es für uns gefühlt der Beginn der Isar. 

Am Abend sahen wir aus unserem Fenster die Sonne über dem Hinterautal untergehen. Solche Ausblicke hat der Mensch ja normalerweise nicht.

2. Tag: Vom Hallerangerhaus durchs Hinterautal nach Scharnitz

Vom Hallerangerhaus (1770 m) nach Scharnitz (964 m) 

Ca. 20 km, 8 Std., langer Hatscher, Hitze, viele Pausen

Wir gingen in der Kühle des Morgens die steile Strecke, die wir vom Vortag her kannten, wieder bergab. Die Sonne warf unsere langen Schatten auf den Weg.

Wir waren froh, dass diverse Bäche, die auf dem Weg zu überqueren waren, wenig Wasser führten. So musste man z.B. nicht über die Brücke unten auf dem Bild gehen, sondern konnte auf einem ausgelegten Brett das Bächlein überqueren.

Es wurde bald heiß, so dass wir froh waren als wir nach zwei Stunden in der Kastenalm einkehren konnten. Wir stärkten uns mit Almdudler und Mohnkuchen.

Nächstes Ziel war der offizielle Isar-Ursprung „Bei den Flüssen“ auf 1160 m Höhe. Vorher querten wir aber noch riesige Schotterfelder. Es ist kaum vorstellbar, welche Kraft die kleinen oder trockengefallenen Bäche zur Schneeschmelze oder nach Regenfällen haben. Sie bringen tonnenweise Gestein mit sich.

Der Isar-Ursprung besteht aus mehreren Quellen. Sie entspringen den Felsen in einem lichten Wäldchen. Sehr romantisch, wenn die vielen Leute nicht wären. Wir hielten uns trotzdem lange dort auf.

„Isar-Quelle 1“

Eine andere glasklare Quelle

Etwas weiter unten ist die Isar schon ein kleines Flüsschen geworden…

… mit Stoamandln am Ufer.

Heiß war’s und lang und zäh zieht sich der Forstweg nach Scharnitz durchs sonnige Hinterautal. Ab und zu passierten uns Lastwägen oder Autos, die uns in Staubwolken hüllten.
Immer wieder kommen Bäche aus den Gebirgsketten im Süden und Norden, die offensichtlich riesige Massen an Gestein mit sich bringen können. Sehr beeindruckend. 

Vor Scharnitz weitet sich das Flussbett der jungen und noch wilden Isar. Sehr sehr schön!

Wir waren fast nur in der prallen Sonne. Das Trinkwasser ging uns in dieser Hitzeschlacht aus und wir waren heilfroh als wir schließlich unser Übernachtungsziel, den schönen Risserhof in Scharnitz, erreichten.

3. Tag: Von Scharnitz über Mittenwald und Krün nach Wallgau

Von Scharnitz (964 m) über Mittenwald (913 m) und Krün (875 m) nach Wallgau (871 m)

Ca. 19 km, 8 Std., abwechslungsreich, Hitze, viele Pausen

Als wir Scharnitz verließen, war es noch angenehm kühl. 

Eine Tafel am Fluss erklärte den Verlauf der Isar. Wir kamen im Lauf der zweiwöchigen Wanderung an vielen Info-Tafeln zu allen möglichen Themen vorbei. Wir fotografierten sie meist, da wir keine Zeit zum ausgiebigen Studium hatten.

Wir verließen Scharnitz auf der rechten Isarseite, sahen über uns die Ruinen der Porta Claudia liegen und überquerten die Grenze zu Bayern. Die befindet sich gemäß Karte irgendwo vor dem Fluss-Kilometer 263 (Kilometer bis zur Mündung). Tja, entweder haben wir sie übersehen oder sie war nicht gekennzeichnet. Irgendwann fiel uns ein, dass wir schon längst in Deutschland sein müssten.

Die junge Isar floss manchmal in einiger Entfernung von uns. Sie war durch einen Zaun vor Party- und Badewütigen geschützt.
Unser Weg war dennoch schön, er ging durch Latschengebüsch und kleine Wäldchen.

In knapp 1,5 Stunden hatten wir die 7 km bis Mittenwald hinter uns gebracht. In der alten Flößerstadt, in der im Mittelalter ein italienischer Markt abgehalten wurde, ist die Isar mehr oder weniger kanalisiert, um den Ort vor Hochwasser zu schützen. 

Wir sahen das erste Fluss-Kilometer Schild: 258,6 km bis zur Mündung. Da hatten wir noch einiges vor uns.

Lang und heiß zog sich der Weg hin und am Ende von Mittenwald erreichten wir die Gebirgsjäger-Kaserne mit dem Maultier-Denkmal zu Ehren der Tragtiere. Ich möchte mir nicht vorstellen, was diese Tiere im Lauf der kriegerischen Auseinandersetzungen in den Gebirgen mitgemacht haben.

Wir liefen viel auf Asphalt, es war warm, und wir waren schon ungeduldig, wann denn nun endlich unser Pausenziel auftauchte, der Campingplatz Isarhorn, ca. bei Fluss-Kilometer 253. Es dauerte noch eine Dreiviertelstunde. Wurstsalat und einiges zu trinken brachte in der verdienten Pause unseren Wandergeist wieder in Schwung.

Über einen schönen Weg mit vielen Blumen, der ab und zu schöne Blicke auf die türkisfarbene Isar bot, erreichten wir nach circa einer Stunde den Isarstausee bei Krün, Fluss-Kilometer ca. 251. Hier wird die Isar das erste Mal in ihrem Lauf aufgestaut. 

Das Wehr und Kraftwerk Krün:

Hier wird nicht nur Strom erzeugt, sondern vor allem wird der Isar enorm viel Wasser abgezapft. Das Wasser wird über den Obernach-Kanal zum Walchensee geleitet, um dort zur Stromgewinnung eingesetzt zu werden. Bis vor 1990 ließ man der Isar zu mancher Zeit überhaupt kein Wasser mehr! Das Flussbett war oftmals völlig ausgetrocknet. Dann wurde glücklicherweise entschieden, dass eine Restmenge von 4 Kubikmetern pro Sekunde im Flussbett bleiben muss. 

Das sieht dann in etwa so aus.

Wir wanderten auf einem sonnigen Weg etwas oberhalb des Flusses und passierten eine Kneipp-Anlage. Wie gerne hätte ich die Füße gebadet, aber beim Wandern ist das kontraproduktiv, da es die Haut aufweicht und Blasen begünstigt. Also begnügte ich mich damit, meine Arme ins eiskalte Wasser zu stecken.

Wir gingen nach Krün hinein (bzw. von der Isar her relativ steil hinauf), weil wir Lust auf ein kaltes Getränk hatten. Die Gaststätte namens Grillstube hatte offen und bewirtete uns sehr freundlich.
Wir waren ziemlich kaputt und beschlossen, den Weg etwas abzukürzen, indem wir nicht mehr an die Isar zurückgingen, sondern dem Obernach-Kanal eine halbe Stunde bis zum Ortsrand von Wallgau folgten.

Das war nicht toll und in der prallen Sonne, aber es war der kürzeste Weg und es war ja auch Isarwasser. 😉

In Wallgau, das ungefähr bei Fluss-Kilometer 247 liegt, dauerte es eine Zeit bis wir durch den doch recht großen Ort wanderten. Unser Hotel war sozusagen am gegenüberliegenden Ortsrand. Zwischendrin schauten wir uns die Jakobskirche von Wallgau an. Die interessierte uns ehemalige Jakobsweg-Pilger natürlich.

Wallgau gefiel uns sehr gut.
Im Gasthof Post in der Ortsmitte, in der Nähe der Kirche, aßen wir zu Abend und waren mit der Welt zufrieden.

4. Tag: Von Wallgau über Vorderriß nach Fall

Von Wallgau (871 m) über Vorderriß (781 m) nach Fall (773 m)

23 km, 8,5 Std., langer Weg auf der Mautstraße, Hitze, einige Pausen

Frühstück gab es erst um 8 Uhr, wir gingen schon um 7 Uhr los, um der Hitze etwas auszuweichen. Unser Weg, der Isarradweg (einen Isarwanderweg gibt es nicht), begann nicht weit vom Hotel. Die Berggipfel waren in Wolken und es hatte vielleicht 17 Grad. Wir hofften, dass unser Wasser im Rucksack etwas kühler als die Tage vorher blieb, denn da war es wärmer als Körpertemperatur und wurde von uns als gesundes Ayurveda-Wasser bezeichnet… Zum Trinken motivierte es nicht wirklich.

Den ersten Teil des Weges mussten wir auf der ca. 13 Kilometer langen Mautstraße Wallgau – Vorderriß gehen. Fußgänger mussten wenigstens keine Maut zahlen. War ja auch weder Fußweg noch Grünstreifen vorhanden. Anfangs war die Straße noch recht gut zu gehen, da wenig Verkehr war. Als die Urlauber alle aufgewacht waren, wurde es unangenehmer.

Die Isar war meist tief unter uns und außer Sichtweite. Aber es gab auch schöne Blicke von oben

und an manchen Stellen kam man auch direkt an den Fluss.

Das Straßenlatschen ging uns auf die Nerven, vor allem als der Verkehr stärker wurde und die Hitzeschlacht wieder begann.

Wenn wir die Strecke nochmal gehen würden, würden wir versuchen, eine Alternative zur Straße zu finden, aber wir richteten uns diesmal hauptsächlich nach dem Isarradweg, der keine Alternative zeigte, und unseren Wanderkarten trauten wir nicht ganz.

Wir waren jedenfalls heilfroh als wir Vorderriß, Fluss-Kilometer 235, erreichten und uns im Gasthof Post ein Mittagessen und Getränke schmecken ließen.

Nach einer Stunde rafften wir uns auf und gingen wieder los, allerdings einen falschen Weg. Wir hätten unten an der Isar bleiben sollen und irgendein Weglein suchen, stattdessen gingen wir an der B307 entlang, die aufs Hochufer führte. Was es heißt an der Bundesstraße zu gehen, kann man sich ja vorstellen. Als wir an einen Parkplatz kamen, wichen wir auf einem Pfad nach unten aus. Es ging tatsächlich parallel zur Straße ein Weg durch den Wald, auch mal nahe am Ufer der Isar. Das war recht schön zu gehen. Wir waren allerdings schon auf Ankommen gepolt und hielten uns nicht weiter auf. 

Schließlich erreichten wir ungefähr am Fluss-Kilometer 231 die Geschiebesperre vor dem Sylvensteinspeichersee. Hier wird das Geröll, das die Isar mit sich führt, abgefangen. Das führt im weiteren Verlauf zu Problemen mit der Eintiefung des Flussbetts. Deshalb wird Gestein per Lastwagen flussabwärts transportiert und wieder in die Isar gekippt. Hier will man, glaube ich, zukünftig eine andere Methode einsetzen.

Dort begann der Sylvensteinspeicher, der in den 1950er Jahren für den Hochwasserschutz gebaut wurde. Für ihn musste das alte Dorf Fall weichen, dessen Grundmauern man bei niedrigem Wasserstand noch sehen kann.

Auf Grund der langen Trockenheit hatte der riesige See tatsächlich relativ wenig Wasser, war aber trotzdem schön anzusehen. Am Ankunftstag sahen wir nur denjenigen Teil des Sees, in den die Isar mündet. Dort ist auch ein Badestrand, der gut besucht war. Die Leute schauten uns an als ob wir von einem anderen Stern kämen mit unseren Wanderklamotten. Wir fühlten uns auch so. Der Badebetrieb mit lärmenden Menschen und Partyfans begleitete uns über die gesamten zwei Wochen immer wieder und ging uns irgendwann arg auf die Nerven.

Wanderer gab es so gut wie nicht bisher. Ja, in den Bergen schon, aber nicht auf unserer Strecke. Radfahrer waren unterwegs, aber auch das hielt sich in Grenzen. Meistens waren wir allein unterwegs.

In Fall angekommen marschierten wir schnurstracks in das schöne, moderne Hotel „Jäger von Fall“, das nach dem Roman von Ludwig Ganghofer benannt ist, und verbrachten den Sommerabend im Biergarten – bis es anfing zu regnen. 

5. Tag: Von Fall über Lenggries nach Bad Tölz

Von Fall (773 m) über Lenggries (677 m) nach Bad Tölz (649 m)

Ca. 27 km, 10 Std., abwechslungsreiche lange Strecke, Hitze, einige Pausen

Nach einer regnerischen Nacht starteten wir gegen 7 Uhr im Nebel. Der See sah toll aus. Als ob Geister über ihn tanzten, natürlich waren es Nebelschleier.

Der See hat mehrere canyonartige Arme, die im Sonnenaufgang und Nebel wunderschön waren. Von der Faller-Klamm-Brücke aus fotografierten wir, was das Zeug hielt.

Wir mussten an der B307 entlang, was zu der Uhrzeit noch in Ordnung war. Es waren wieder einige Abschnitte zu gehen, die nur einen winzigen Seitenstreifen hatten. Mit Autoverkehr beängstigend. An einem neu ausgebauten Teil hatte man allerdings sogar an Fußgänger gedacht. Wir überquerten dann den Staudamm, wo es auch ein Kraftwerk gibt, und sahen tief unter uns die Isar wie sie den Stausee verlässt. Fluss-Kilometer sind es hier ca. 224 von der Mündung.
Unser weiterer Weg führte längere Zeit weit ab vom Fluss, war aber ein sehr schöner Waldweg namens Toni-Seber-Weg. Wer dieser Toni Seber war, bekamen wir nicht raus. Wir genossen den Schatten. Später ging es dann an der B13 entlang, aber der Weg war ebenfalls schattig und gut abgetrennt durch eine Leitplanke, das war ok.

Im Lauf des Vormittags erreichten wir die Ortschaft Fleck, Fluss-Kilometer 215, wo wir die Bäckerei Bammer aufsuchten, die uns aus einem Film des Bayrischen Rundfunks bekannt war („Auf den Spuren der Isar“ mit Harald Grill). Irgendwann kamen wir wieder zur Isar.  

Weiter ging’s in der prallen Sonne bis zur Isarbrücke in Lenggries am Fluss-Kilometer 211. Dort verließen wir die Isar erstmal und machten am Ortsrand in einem Cafe Mittagspause. Der hausgemachte Eistee schmeckte fast wie Caipirinha. War natürlich alkoholfrei. Zeit, um den historischen Kalkofen oder die sehenswerte Kirche zu besichtigen, hatten wir nicht. Das werden wir nachholen.

In der Nähe des Ortes lag viel Party- und Sauf-Müll an der Isar herum. Unschön und unappetitlich.
An der ganzen Strecke bis Bad Tölz, ca. 10 km bis zum Fluss-Kilometer 200, die hauptsächlich in der Sonne verlief, hielten sich Badefans an den Kiesufern auf. Ich gebe zu, das sah recht gemütlich aus. Wir dagegen stapften tapfer weiter durch Gebüsch- und Heidelandschaft, entlang Wiesen und Weiden.

Unzählige Male hielten wir zum Rasten und Trinken an. Die Temperatur war sicher höher als 30 Grad an dem Tag.

Ablenkung brachten uns die süßen Landschaftspfleger!

Und irgendwann erreichten wir dann doch Bad Tölz. Was für ein wunderschöner Ort! 

Wir übernachteten im Gasthof Milano mit angegliedertem italienischem Restaurant. Eine gute Wahl. Für die Wirtin waren wir ausnahmsweise auch keine Exoten, denn dort übernachten immer wieder Venedig-Gänger, also Wanderer, die von München nach Venedig unterwegs sind.

Bad Tölz ist der letzte Ort in den Alpen. Ab hier beginnt das Alpenvorland. Und hier endet auch die Obere Isar und die Mittlere Isar beginnt (wobei es in Wikipedia auch eine andere Einteilung gibt).

6. Tag: Von Bad Tölz über Geretsried nach Wolfratshausen

Von Bad Tölz (649 m) über Geretsried nach Wolfratshausen (578 m)

26 km, 10 Std., furchtbare Etappe, Hitze, verlaufen, nur eine größere Pause

Wir verließen die Alpen und wanderten hinein ins Alpenvorland.

Für mich war das die schlimmste Etappe der ganzen Tour.
Das berühmte und romantisierte Isartal mit seinen großen Naturschutz-Flächen lag vor uns. Ich hatte Schlimmes geahnt, denn ich schlief schon unruhig. So ganz sicher, welchen Weg wir nehmen würden, waren wir nämlich bei dieser Etappe nicht. Der Isarradweg führte nach unserem Geschmack zu weit von der Isar weg. Im Nachhinein wussten wir, warum.

Erst freuten wir uns noch über das Fluss-Kilometer-Schild 200 vor dem Bad Tölzer Stausee.

Dann verliefen wir uns das erste Mal und kamen erst auf Umwegen wieder zum Isar-Hochufer zurück. 
Juchu – eine gelbe Wegmarkierung des Isartalvereins! Zu früh gefreut. Der Weg war zwar vorhanden, aber nicht gepflegt. Wir vermuteten, dass es wegen des Naturschutzgebiets gar nicht gewünscht ist, dass man hier wandert. Alles gut und schön, hab ich Verständnis – nur: Es gehen immer wieder Trampelpfade durchs Schutzgebiet zur Isar runter, drunten am Ufer war Halligalli und auf dem Fluss in den unsäglichen (Schlauch-)Booten noch mehr. Lautes Geplärr dröhnte unablässig zu uns herauf. Es nervte kolossal. Wir kämpften uns durch Brombeeren und über abgebrochene Äste und kamen nicht voran.

Hier der „Weg“:

Schließlich sahen wir auf der Karte, dass wir nicht weit von einer Art Bundesstraße entfernt waren und gingen dort hin. Ich war wütend über diesen Weg und wäre am liebsten in den Bus eingestiegen, der an uns vorbeifuhr. Wir trotteten mißmutig (ich jedenfalls) in der vollen Sonne auf eine Anhöhe namens Lochen, wo ein Bauernhof war, und fragten die Bäuerin, wie wir weiter gehen sollten. Sie schickte uns wieder runter an die Isar. Na super. Der Weg sollte besser werden. Dort angekommen irrten wir wieder herum und stießen auf zwei andere verzweifelte Wanderer, die in Richtung Bad Tölz gingen und auch schon einiges hinter sich hatten auf der Strecke. Wir rieten ihnen, einfach an der Straße entlang zu gehen, auch wenn’s unschön ist.

Wir fanden einen Weg nach unten, sogar ans Isarufer ca. bei Fluss-Kilometer 193, und waren vereint mit den Bade- und Partyfans und allen negativen Auswüchsen wie z.B. Müll, diverse Hinterlassenschaften, über den Weg gespannte Zeltleinen, Lärm.

Wir fanden, oh Wunder, mit Hilfe der Karte die Treppen, die steil bergauf zum berühmten Malerwinkel führen. Der heißt so, weil Kunstmaler gerne die Isar von dort oben malten.

 

Es war erst Fluss-Kilometer 190 und es war schon nach Mittag. Wir hatten noch ein Stück vor uns! Deshalb beschlossen wir, nicht wieder runter zur Isar zu gehen, sondern den Radweg zu nutzen, der am Hochufer vor unserer Nase vorbeiführte. Wir brauchten noch einige Zeit bis zum nächsten Ort Geretsried. Der beginnt ungefähr an Fluss-Kilometer 188. Dort war glücklicherweise mehr oder weniger am Ortsrand eine Sportanlage mit Gaststätte, wo wir was Kaltes trinken konnten und uns eine schmackhafte Pizza teilten. Wir füllten unsere Wasserflaschen auf, damit jeder wieder 1,5 Liter mit sich tragen konnte. Das brauchte man an diesem Tag. Normalerweise reichen uns ein Liter pro Person, wenn man Mittags irgendwo auffüllen kann.

An die 20 km hatten wir schon hinter uns, die Isar benötigte für die Strecke viel weniger Kilometer… Aber es lagen noch einige Hitze-Kilometer vor uns. Stunde um Stunde, es wurden noch fast drei, latschten wir am Rand der Ortsteile von Geretsried ohne Blick auf die Isar entlang. Unten im Naturschutzgebiet war bademäßig nach wie vor die Hölle los, nur für uns Wanderer war da kein Platz. Ich war echt genervt.

 

Über den Loisach-Isar-Kanal, Fluss-Kilometer 179, kamen wir nach Wolfratshausen, wo ich das Hotel vorausschauend in der Nähe unseres Weges gebucht hatte.

Gerne würden wir für diese Etappe im Nachhinein einen angenehmeren Wanderweg suchen. Die Strecke wird Richtung Süden von Venedig-Gehern gewandert, die sicherlich auch so ihre Probleme damit haben. 

7. Tag: Von Wolfratshausen nach Buchenhain

Von Wolfratshausen (578 m) nach Buchenhain

19 km, 7 Std., leichte Etappe, viel Schatten, Pausen

In Wolfratshausen sahen wir von der Marienbrücke, Fluss-Kilometer 178, eine Weile zu, wie die Isar-Gaudi-Flöße zusammengebaut wurden. Sie werden täglich am Ziel auseinandergenommen, per LKW zurückgefahren und wieder zusammengebaut.

Wir trafen auf der Brücke einen älteren Mann, den wir erst als Penner identifizierten, da er einen Haufen Zeug mit sich schleppte und einen Einkaufswagen vor sich herschob. Er war aber ein Idealist, der jeden Tag auf seiner Fitness-Runde freiwillig den Müll des Bade- und Partyvolkes einsammelt. Auch den Einkaufswagen hatten Gaudiburschen und -mädels irgendwo im Naturschutzgebiet liegen lassen.

Durch die lichten Wäldchen des Naturschutzgebiets Pupplinger Au wanderten wir auf einer Teerstraße zum Ickinger Wehr, Fluss-Kilometer 174, wo der Werkskanal von der Isar abgeleitet wird. Die Mündung der Loisach sahen wir nicht.

Wir gingen auf gutem Weg am Kanal entlang zum Wirtshaus Bruckenfischer, Fluss-Kilometer ca. 169, das um 10 Uhr aufmachte, grad als wir dort ankamen. Ich ließ mir einen Zwetschgendatschi schmecken. Gefrühstückt hatten wir am Morgen nicht!

Weiter ging es auf die andere Seite der Isar zum Kloster Schäftlarn, wo wir uns aus Zeitgründen nicht aufhalten konnten.

Auf sehr schönen Waldwegen, gleichzeitig Jakobsweg und München-Venedig-Weg, gingen wir oberhalb der Isar ruhig dahin. Erst als wir runter an die Isar kamen, war wieder allerhand los. Wir schauten uns den berühmten Georgenstein an, einen riesigen Felsbrocken in der Isar, der Flößern früher allerhand Probleme bereitete. Heute nicht mehr, manche klettern auf ihn rauf und nutzen ihn als Sprungbrett in die seichte Isar.
Am Ufer waren Schlauchboot-Verpackungen und anderer Müll abgelegt.

Wir gingen am Klettergarten vorbei nach oben und freuten uns, dass wir im Biergarten vom Gasthof Buchenhain schön sitzen und ausruhen konnten. Wir erreichten bei der Etappe den Fluss-Kilometer 162.

8. Tag: Von Buchenhain über München nach Unterföhring

Von Buchenhain über München (520 m) nach Unterföhring (508 m)

26 km, 8,5 Std., lang, Großstadt-Getümmel mit Radl-Rambos, Hitze, wenig Pausen

Diese Etappe holten wir am 15. August, zwei Tage nachdem wir an der Isarmündung waren, nach, da wir die Strecke wegen einer Familienangelegenheit auslassen mussten. Wir waren gespannt auf die Großstadt-Etappe an einem heißen Sommertag.

In Buchenhain starteten wir früh am Morgen. Natürlich lagen wieder Müllhaufen rum, sogar ein komplettes Schlauchboot und eine Luftmatratze. Sorry, dass ich wieder damit komme, aber es störte mich und es fiel mir schwer, darüber hinwegzusehen.

Unter der Grünwalder Brücke hindurch, Fluss-Kilometer 160, ging es immer an der Isar entlang, das heißt, wir gingen ein Stück am tiefgrünen Kanal. Es waren ein paar Radfahrer und viele Jogger unterwegs. Wir hatten vergessen Sonnencreme aufzutragen und holten es schleunigst nach als die Sonne stärker wurde. Sonnencreme, Kopfbedeckung und Trinken war das Wichtigste an diesen Hitzetagen.

Auch die allgemein bekannte Großhesseloher Brücke, ca. Fluss-Kilometer 155, unterquerten wir und blieben auf der linken Seite der Isar. Man hätte sie in einem Fußgänger- und Radfahrer“käfig“ überqueren können. Das Gitter verhindert Suizide, für die die früher dort stehende Brücke traurige Berühmtheit erlangte.

Kurz nach der Großhesseloher Brücke überschreitet man die südliche Münchner Stadtgrenze. Ist schön hier!

Im Stadtgebiet gab’s natürlich viel zu sehen, ich beschränke mich auf ein paar Dinge.

Zum Beispiel die Marienklause aus dem 19. Jhd., die ein Fluss-Arbeiter der Muttergottes aus Dankbarkeit errichtet hat. Sie habe ihm mehrfach das Leben gerettet – bei Hochwasser und auch bei Felsstürzen, die vom angrenzenden Isar-Steilhang herabkamen. Der Weg am Steilhang ist auch heute noch steinschlaggefährdet und gesperrt. Was Mountain Biker aber nicht hindert, die Sperre zu umfahren.

Am Marienklausensteg gingen wir auf die rechte Seite der Isar.

An der Marienklause wird an einem Wehr der Auer Mühlbach ausgeleitet, der als erstes mal den Tierpark durchfließt, an dessen Zaun wir entlang gingen. 
Berühmt und berüchtigt der Flaucher, dessen große Kiesflächen und Isararme traditionell von FKK-Anhängern aufgesucht werden, aber eigentlich tummeln sich hier jedes Wochenende bei schönem Wetter die Menschenmassen und man liest immer, dass der Müll tonnenweise abtransportiert werden muss. Es war jedoch am Vormittag noch tiptop sauber. Die Münchner Müllabfuhr leistet ganze Arbeit. 

Wir gingen unter den verschiedenen Isarbrücken hindurch, was hier zu weit führen würde. An der Reichenbachbrücke bogen wir in die Ohlmüller-Straße ein, denn dort sollten laut Stadtplan Gaststätten sein und wir wollten eine Pause machen. Beim Schoberwirt aßen wir eine Kleinigkeit und da wollen wir gerne auch mal wieder hin.

Wir passierten das Deutsche Museum auf seiner Insel,

gingen an der nächsten Isar-Insel vorbei, kamen auf die Halbinsel, auf der das Muffatwerk und  das Müllersche Volksbad (Jugendstil) stehen.

Weitere Brücken hinter uns lassend gelangten wir schließlich zum imposanten Oberföhringer Wehr bei Fluss-Kilometer 143. 

Da zweigt auch der ca. 60 km lange Mittlere-Isar-Kanal ab, der einige Kraftwerke betreibt.

Die Isar nach dem Wehr:

Wir gingen auf der Isarinsel Oberföhring weiter, wo der Bade- und Partyandrang auch sehr groß war. Es gab aber einen schönen Wald und naturnahe Wege und Bereiche.
Schließlich kamen wir über die nördliche Stadtgrenze und waren zugegebenermaßen froh, als wir nach den vielen Kilometern durch die anstrengende Stadt an unserem Ziel, Unterföhring, ankamen. Fluss-Kilometer war hier ca. 140 von der Mündung.

Zusammengefasst muss man sagen, dass die Etappe im Grunde sehr schön war. Über den Weg durch München gibt es gar nichts zu mäkeln! Es gibt so viel Grün und auch naturnahe Bereiche. Und natürlich auch Stadtgeschichte. Der Weg war super.

Und jetzt das große Aber, was allerdings den schönen Weg nicht schmälern soll. Im Nachhinein überwiegt auf jeden Fall das Positive!
Was echt schlimm war, waren die Radler, vor allem die Radl-Rambos, in Verbindung mit Joggern. Gefühlt waren es Tausende, Hunderte waren es auf jeden Fall. Man musste ständig aufpassen, wo man geht, ja keinen Ausfallschritt machen, nicht die Wanderstecken falsch bewegen, bloß nicht den Weg überqueren – es ist echt unfallträchtig. Wenn man mal nicht von einem Radler gehetzt wurde, hatte man schon das fiese Keuchen eines nahenden Joggers im Nacken. Aber die meisten sind ganz normale Zeitgenossen, sind halt enorm viele. Frech und unverschämt aber sind die Rambos – Kopf runter und rein in die Pedale, fahren überall volles Karacho, auch auf den expliziten Fußgängerwegen. Und von letzteren klingeln sie einen noch frech runter, falls ihr Gefährt eine Klingel hat. Sonst kriegt man halt ein paar Schimpfworte an den Kopf geworfen. 

Aber die Etappe habe ich positiv in Erinnerung. Unser München ist einfach schön.

9. Tag: Von Unterföhring nach Freising

Von Unterföhring (508 m) nach Freising (446 m)

29 km, 9 Std., sehr weit, viel Schatten, Pausemöglichkeiten rar

Diese Etappe war kräftezehrend. Weit und breit gab es keinen Ort in der Nähe der Strecke. Auch Sitzbänke waren nicht zu finden, denn anscheinend geht hier niemand zu Fuß, sondern alle fahren Rad. 

Jedenfalls starteten wir in Unterföhring sehr früh im schönen Morgenlicht.

 

Wir gingen den ganzen Tag durch Auwald direkt am Fluss entlang. Es war eine sehr schöne Strecke. 

Der streckenmäßig günstigste Ort zum Einkehren war das Forschungszentrum Garching, das bei Fluss-Kilometer 131 nur einen Kilometer von der Isar entfernt ist. Alles andere war nicht machbar. Dort waren wir relativ früh, wir nutzten den Campus halt für ein ausgiebiges Frühstück. Vorher ging’s am alten und neuen Forschungs-Atomreaktor vorbei. Der alte ist bekannt als das Atom-Ei. Er steht inzwischen versteckt hinter Bauten und Baustellen.

Das Cafe, das wir ansteuerten, hatte zu, wie konnte es anders sein, aber die Mensa hatte auf und es gab ein gutes Frühstücksangebot. Wir älteren Semester saßen also im Studi-Cafe.

Zurück an der Isar umfing uns wieder Grün und wir sahen immer wieder mal Reiher

und abwechslungsreiche, schöne Fluss-Abschnitte.

Am Fluss-Kilometer 120 stand ein alter Kilometerstein. So was ist immer hübsch. „120 km von der Mündung“. Wir waren schon tüchtig vorangekommen.

Natürlich gab es auch einen Wermutstropfen – außer, dass die Füße weh taten und es keine Bänke zum Rasten gab. Wir gingen ja ganz in der Nähe des Flughafens vorbei. Und auf praktisch der gesamten Strecke von Garching bis kurz vor Freising hörten wir lautstark alle 1-2 Minuten ein Flugzeug und sahen es in Richtung Süden drehen und die Isar entlang fliegen. Irgendwann will man einfach nur, dass der Lärm aufhört.

Wie zum Hohn kam übrigens kurz vor unserem Ziel Freising

eine Strecke, auf der eine Bank sich an die andere reihte. Da wollten wir aber nur noch schnell ins Hotel in der Isarstraße mit dem passenden Namen Isar-Hotel. Wir hatten ungefähr den Fluss-Kilometer 113 erreicht. Am Abend besuchten uns meine Eltern und fuhren mit uns ins Weihenstephaner Bräustüberl. Das war ein schöner Ausklang des Tages.

Ein besonderes Highlight war der riesige Ventilator im Hotelzimmer, der uns den Aufenthalt im aufgeheizten Zimmer und somit die Schlafqualität verbesserte.

10. Tag: Von Freising nach Moosburg

Von Freising (446 m) nach Moosburg (417 m)

21 km, 6 Std., leicht, Hitze, kaum Pausen

Wie am Vortag hielten wir uns an die linke Seite der Isar. Gleich tauchten wir wieder in den Auwald ein, mit schönem Blick auf den Fluss.

Ich hatte eine Stelle am Fußballen, wo ich mich gestern etwas aufgerieben hatte, mit Compeed geschützt und das Ganze großzügig mit Leukotape überklebt. Compeed hält schlecht, wenn die Füße warm werden und verklebt die Socken. Mit Leukotape ist alles paletti. Das war nicht mein Tag, auch die Füße taten mir weh. Gut, dass die Etappe nicht besonders lang war.

Die Strecke war wirklich schön. Viele verschiedene Baumarten, gelbe Goldrute und lila Springkraut. (Ja, ich weiß, das sind „böse“ Neophyten, aber sie sind schön und dienen als Insektennahrung zu einer Zeit, in der sonst nicht mehr viel blüht.) Auf dem Bild Goldrute bei Fluss-Kilometer 111.

Es ging in traumhafter Umgebung weiter. Rechts von uns die Isar

 

und links die kleine überwachsene Moosach, wegen deren Mündung in die Isar wir weg vom Fluss gehen mussten.

Dann machten wir einen Fehler. Wir wollten zu einem Gasthof in Oberhummel, zu dem wir ein Stück in den Ort mussten. Dort angekommen stellten wir fest, dass er Ruhetag hatte – wie auch an vier anderen Tagen der Woche. Pech gehabt. Einen anderen Gasthof gab es auf dem heutigen Weg leider nicht. Anhand der Karte suchten wir den kürzesten Weg zurück zur Isar und gingen stoisch weiter. Hilft ja nix.

Wir näherten uns dem Fluss-Kilometer 100. Aber schade, vorher mussten wir den Weg verlassen und auf dem Damm weitergehen, da das Ufer abgebrochen war. Man sah auch am gegenüberliegenden Ufer Abbrüche und wilde Stellen mit angeschwemmten Baumstämmen und Ästen.

Wieder am Fluss angelangt war schon Fluss-Kilometer 98. Den 100er hatten wir also verpasst.
Um nach Moosburg, Fluss-Kilometer 95, zu gelangen, gingen wir an einem Sportflugplatz und einem großen Pferdehof vorbei und waren dann bald im Hotel Huber, das eher am Ortsrand lag. Ich war trotz der schönen Etappe froh, dass der Tag geschafft war, mir taten die ganze Zeit die Füße weh und ich fürchtete jeden zusätzlichen Kilometer.

Die Altstadt mit ihren zwei sehenswerten Kirchen war also zu weit weg für uns, auch das möchten wir irgendwann nachholen.