Von Fall (773 m) über Lenggries (677 m) nach Bad Tölz (649 m)
Ca. 27 km, 10 Std., abwechslungsreiche lange Strecke, Hitze, einige Pausen
Nach einer regnerischen Nacht starteten wir gegen 7 Uhr im Nebel. Der See sah toll aus. Als ob Geister über ihn tanzten, natürlich waren es Nebelschleier.
Der See hat mehrere canyonartige Arme, die im Sonnenaufgang und Nebel wunderschön waren. Von der Faller-Klamm-Brücke aus fotografierten wir, was das Zeug hielt.
Wir mussten an der B307 entlang, was zu der Uhrzeit noch in Ordnung war. Es waren wieder einige Abschnitte zu gehen, die nur einen winzigen Seitenstreifen hatten. Mit Autoverkehr beängstigend. An einem neu ausgebauten Teil hatte man allerdings sogar an Fußgänger gedacht. Wir überquerten dann den Staudamm, wo es auch ein Kraftwerk gibt, und sahen tief unter uns die Isar wie sie den Stausee verlässt. Fluss-Kilometer sind es hier ca. 224 von der Mündung.
Unser weiterer Weg führte längere Zeit weit ab vom Fluss, war aber ein sehr schöner Waldweg namens Toni-Seber-Weg. Wer dieser Toni Seber war, bekamen wir nicht raus. Wir genossen den Schatten. Später ging es dann an der B13 entlang, aber der Weg war ebenfalls schattig und gut abgetrennt durch eine Leitplanke, das war ok.
Im Lauf des Vormittags erreichten wir die Ortschaft Fleck, Fluss-Kilometer 215, wo wir die Bäckerei Bammer aufsuchten, die uns aus einem Film des Bayrischen Rundfunks bekannt war („Auf den Spuren der Isar“ mit Harald Grill). Irgendwann kamen wir wieder zur Isar.
Weiter ging’s in der prallen Sonne bis zur Isarbrücke in Lenggries am Fluss-Kilometer 211. Dort verließen wir die Isar erstmal und machten am Ortsrand in einem Cafe Mittagspause. Der hausgemachte Eistee schmeckte fast wie Caipirinha. War natürlich alkoholfrei. Zeit, um den historischen Kalkofen oder die sehenswerte Kirche zu besichtigen, hatten wir nicht. Das werden wir nachholen.
In der Nähe des Ortes lag viel Party- und Sauf-Müll an der Isar herum. Unschön und unappetitlich.
An der ganzen Strecke bis Bad Tölz, ca. 10 km bis zum Fluss-Kilometer 200, die hauptsächlich in der Sonne verlief, hielten sich Badefans an den Kiesufern auf. Ich gebe zu, das sah recht gemütlich aus. Wir dagegen stapften tapfer weiter durch Gebüsch- und Heidelandschaft, entlang Wiesen und Weiden.
Unzählige Male hielten wir zum Rasten und Trinken an. Die Temperatur war sicher höher als 30 Grad an dem Tag.
Ablenkung brachten uns die süßen Landschaftspfleger!
Und irgendwann erreichten wir dann doch Bad Tölz. Was für ein wunderschöner Ort!
Wir übernachteten im Gasthof Milano mit angegliedertem italienischem Restaurant. Eine gute Wahl. Für die Wirtin waren wir ausnahmsweise auch keine Exoten, denn dort übernachten immer wieder Venedig-Gänger, also Wanderer, die von München nach Venedig unterwegs sind.
Bad Tölz ist der letzte Ort in den Alpen. Ab hier beginnt das Alpenvorland. Und hier endet auch die Obere Isar und die Mittlere Isar beginnt (wobei es in Wikipedia auch eine andere Einteilung gibt).