8. Tag: Von Buchenhain über München nach Unterföhring

Von Buchenhain über München (520 m) nach Unterföhring (508 m)

26 km, 8,5 Std., lang, Großstadt-Getümmel mit Radl-Rambos, Hitze, wenig Pausen

Diese Etappe holten wir am 15. August, zwei Tage nachdem wir an der Isarmündung waren, nach, da wir die Strecke wegen einer Familienangelegenheit auslassen mussten. Wir waren gespannt auf die Großstadt-Etappe an einem heißen Sommertag.

In Buchenhain starteten wir früh am Morgen. Natürlich lagen wieder Müllhaufen rum, sogar ein komplettes Schlauchboot und eine Luftmatratze. Sorry, dass ich wieder damit komme, aber es störte mich und es fiel mir schwer, darüber hinwegzusehen.

Unter der Grünwalder Brücke hindurch, Fluss-Kilometer 160, ging es immer an der Isar entlang, das heißt, wir gingen ein Stück am tiefgrünen Kanal. Es waren ein paar Radfahrer und viele Jogger unterwegs. Wir hatten vergessen Sonnencreme aufzutragen und holten es schleunigst nach als die Sonne stärker wurde. Sonnencreme, Kopfbedeckung und Trinken war das Wichtigste an diesen Hitzetagen.

Auch die allgemein bekannte Großhesseloher Brücke, ca. Fluss-Kilometer 155, unterquerten wir und blieben auf der linken Seite der Isar. Man hätte sie in einem Fußgänger- und Radfahrer“käfig“ überqueren können. Das Gitter verhindert Suizide, für die die früher dort stehende Brücke traurige Berühmtheit erlangte.

Kurz nach der Großhesseloher Brücke überschreitet man die südliche Münchner Stadtgrenze. Ist schön hier!

Im Stadtgebiet gab’s natürlich viel zu sehen, ich beschränke mich auf ein paar Dinge.

Zum Beispiel die Marienklause aus dem 19. Jhd., die ein Fluss-Arbeiter der Muttergottes aus Dankbarkeit errichtet hat. Sie habe ihm mehrfach das Leben gerettet – bei Hochwasser und auch bei Felsstürzen, die vom angrenzenden Isar-Steilhang herabkamen. Der Weg am Steilhang ist auch heute noch steinschlaggefährdet und gesperrt. Was Mountain Biker aber nicht hindert, die Sperre zu umfahren.

Am Marienklausensteg gingen wir auf die rechte Seite der Isar.

An der Marienklause wird an einem Wehr der Auer Mühlbach ausgeleitet, der als erstes mal den Tierpark durchfließt, an dessen Zaun wir entlang gingen. 
Berühmt und berüchtigt der Flaucher, dessen große Kiesflächen und Isararme traditionell von FKK-Anhängern aufgesucht werden, aber eigentlich tummeln sich hier jedes Wochenende bei schönem Wetter die Menschenmassen und man liest immer, dass der Müll tonnenweise abtransportiert werden muss. Es war jedoch am Vormittag noch tiptop sauber. Die Münchner Müllabfuhr leistet ganze Arbeit. 

Wir gingen unter den verschiedenen Isarbrücken hindurch, was hier zu weit führen würde. An der Reichenbachbrücke bogen wir in die Ohlmüller-Straße ein, denn dort sollten laut Stadtplan Gaststätten sein und wir wollten eine Pause machen. Beim Schoberwirt aßen wir eine Kleinigkeit und da wollen wir gerne auch mal wieder hin.

Wir passierten das Deutsche Museum auf seiner Insel,

gingen an der nächsten Isar-Insel vorbei, kamen auf die Halbinsel, auf der das Muffatwerk und  das Müllersche Volksbad (Jugendstil) stehen.

Weitere Brücken hinter uns lassend gelangten wir schließlich zum imposanten Oberföhringer Wehr bei Fluss-Kilometer 143. 

Da zweigt auch der ca. 60 km lange Mittlere-Isar-Kanal ab, der einige Kraftwerke betreibt.

Die Isar nach dem Wehr:

Wir gingen auf der Isarinsel Oberföhring weiter, wo der Bade- und Partyandrang auch sehr groß war. Es gab aber einen schönen Wald und naturnahe Wege und Bereiche.
Schließlich kamen wir über die nördliche Stadtgrenze und waren zugegebenermaßen froh, als wir nach den vielen Kilometern durch die anstrengende Stadt an unserem Ziel, Unterföhring, ankamen. Fluss-Kilometer war hier ca. 140 von der Mündung.

Zusammengefasst muss man sagen, dass die Etappe im Grunde sehr schön war. Über den Weg durch München gibt es gar nichts zu mäkeln! Es gibt so viel Grün und auch naturnahe Bereiche. Und natürlich auch Stadtgeschichte. Der Weg war super.

Und jetzt das große Aber, was allerdings den schönen Weg nicht schmälern soll. Im Nachhinein überwiegt auf jeden Fall das Positive!
Was echt schlimm war, waren die Radler, vor allem die Radl-Rambos, in Verbindung mit Joggern. Gefühlt waren es Tausende, Hunderte waren es auf jeden Fall. Man musste ständig aufpassen, wo man geht, ja keinen Ausfallschritt machen, nicht die Wanderstecken falsch bewegen, bloß nicht den Weg überqueren – es ist echt unfallträchtig. Wenn man mal nicht von einem Radler gehetzt wurde, hatte man schon das fiese Keuchen eines nahenden Joggers im Nacken. Aber die meisten sind ganz normale Zeitgenossen, sind halt enorm viele. Frech und unverschämt aber sind die Rambos – Kopf runter und rein in die Pedale, fahren überall volles Karacho, auch auf den expliziten Fußgängerwegen. Und von letzteren klingeln sie einen noch frech runter, falls ihr Gefährt eine Klingel hat. Sonst kriegt man halt ein paar Schimpfworte an den Kopf geworfen. 

Aber die Etappe habe ich positiv in Erinnerung. Unser München ist einfach schön.