14. Tag: Von Landau a.d. Isar nach Plattling

Von Landau (338 m) nach Plattling (321 m)

25 km, 7,5 Std., gute Strecke, Hitze, Pausen

Wir hatten ein gutes Frühstück. Die Prag-Wanderer waren auch da, aber heute würden wir sie zum letzten Mal sehen. In Plattling würden sich unsere Wege trennen. Wir waren fast am Ende angelangt und sie gingen weiter nach Deggendorf und irgendwann Prag.

Um halb 9 gingen wir los. Bis wir an der Isar waren, dauerte es fast eine halbe Stunde. Auf der heutigen Etappe war ein Fisch-Lehrpfad, der recht interessant war. Durch das Studium der Tafeln kamen wir natürlich langsamer voran, aber das machte ja nichts.

An der Isar war es wieder sehr schön, viele Naturbereiche und bewachsene Altwasser.

Nach der Brücke zu Zeholfing, Fluss-Kilometer 24, war Biber-Gebiet. Die Tierchen sind da richtig aktiv.

Das nächste gigantische Wasserkraftwerk, Ettling, bei Fluss-Kilometer 21 circa, ließ nicht lang auf sich warten. Wie immer vor dem Kraftwerk aufgestaut, nach dem Kraftwerk kam die Isar nur als kleiner Fluss hervor. Bis dahin war der Weg wirklich schön, teilweise schattig durch Wald. Dann wurde es schattenlos. Wir mussten auf die linke Isarseite wechseln, ins sonnige Ackerland, und bis Oberpöring, Fluss-Kilometer 18, dort bleiben. Mal wieder Hitzeschlacht.

Die Berge des Bayerischen Waldes tauchten am Horizont auf! Das war schon etwas Besonderes. Unser Ziel war nahe. Die Berge mussten wir nicht mehr erklimmen. Die Isar mündete sozusagen an ihrem Fuß in die Donau.

Bevor wir wieder auf die andere Fluss-Seite wechseln mussten, bogen wir zu einem Sportgelände im Oberpöringermoos ab, bei dem wir eine Gaststätte vermuteten. Wir hatten Glück. Wir konnten was trinken und Leberkäs-Semmeln zu Mittag essen. Das Wirts-Ehepaar war sehr nett. Wir waren ja doch etwas exotisch unter all den Fußballern, die einen Wettkampf austrugen. 

Noch 9 Kilometer bis Plattling.

Die Isar war jetzt sehr breit.

Der Weg war abwechslungsreich, aber es war heiß und daher sehr anstrengend. Wobei die erste Woche der Wanderung noch heißer war. Wir gingen viel auf dem Damm, denn es war besser zu gehen als auf dem harten Radweg unter uns, und auch der Radweg hatte kaum Schatten. Wir sahen bald nur wenig von der Isar, denn sie war hinter Schilf und Aue verborgen. Allerdings gefiel uns auf der anderen Seite des Weges ein Naturschutzgebiet mit schilfbestandenen Weihern. 

Kurz vor Plattling kam das Wasserkraftwerk Pielweichs. Die breite Isar war trotz aller Nutzung fast ein bisschen romantisch.

Infotafeln gaben Erklärungen über Plattling und die Isarmündung, wo am morgigen Tag unsere Wanderung enden würde.

Vor Plattling, das am Fluss-Kilometer 9 liegt, war das Ufer renaturiert und entsprechend viele Badegäste waren dort, die mit ihren Autos bis ans Ufer fuhren und es sich dort neben den Wägen bequem machten. Auf einer Bogenbrücke gingen wir nach Plattling auf die linke Isarseite hinüber und erreichten ziemlich am Ortsanfang das empfehlenswerte Hotel zur Isar. Die hatten Sonntag Nachmittag Ruhetag, aber über einen Code bekamen wir unseren Schlüssel. 

Wir gingen noch Eisessen und Abendessen und zogen uns früh zurück, um für den letzten Tag fit zu sein.

15. Tag: Von Plattling zur Isarmündung

Von Plattling (321 m) zur Isarmündung (312 m) und nach Maxmühle

11 km zur Mündung, 3,5 Std., schöner Weg, Pause, ca. 5 km bis Maxmühle, 1 Std., Straße

Bis zur Isarmündung waren es ca. 11 Kilometer zu gehen. Natürlich mussten wir danach wieder irgendwie zurück nach Plattling kommen, aber wir wollten den Weg nicht wieder zurückgehen. Also informierten wir uns über ein Taxi, das uns am Infozentrum Maxmühle später abholen konnte.

Wir starteten nach einem ordentlichen Frühstück um halb 8. Erst gingen wir zur Jakobskirche am Rand von Plattling auf der rechten Seite der Isar. Die Kirche war geöffnet. Sie ist eine der wichtigsten romanischen Kirchenbauten in Niederbayern. Wir als ehemalige Jakobsweg-Pilger interessierte uns natürlich besonders die Jakobs-Statue neben dem Altar.

Wir wanderten teils auf dem Isardamm, teils auf Waldwegen oder Uferwegen durch das Naturschutzgebiet Isarmündung mit Sumpfgebiet, Schilfbeständen und Altwasser.

Das war durchaus ein Highlight am Ende unserer Wanderung. Viel sahen wir nicht von der Isar, bis wir auf einen Lehrpfad des Infohauses Maxmühle stießen, der uns zu einem Aussichtsturm am Ufer führte.

Noch 3 km hatte die Isar vor sich, bevor sie sich mit dem Wasser der Donau vermischen sollte.

Der Weg führte wieder weg von der Isar, sie hatte die letzten Kilometer ihre Ruhe vor uns Menschen. In der Nähe des Ortes Isarmünd, der eigentlich nur noch aus einem einzigen Hof besteht, zweigte ein gut begehbarer Weg zur Isarmündung ab.

Noch 200 Meter!!!!

Und schließlich waren wir am Ziel! Die Isar floss nur durch eine Landzunge getrennt neben der Donau und vermischte sich bei zwei kleinen Weiden-Inselchen mit dem Wasser der Donau. Im Hintergrund die Autobahnbrücke über die Donau bei Deggendorf und die Berge des Bayerischen Waldes.

Da die Flusspegel niedrig waren, waren Sandbänke am Zusammenfluss, die normalerweise auf Bildern nicht zu sehen sind. Im Hintergrund verläuft die Autobahn mit einem Parkplatz, der Lärm war schon weithin zu hören. Schmälerte aber nicht unsere Freude, am Ziel zu sein!

Zum Zurück nach Plattling sei nur noch gesagt, dass wir durch Isarmünd gingen. Isarmünd, früher Landkreis Vilshofen, heute Deggendorf. „Das sterbende Dorf“ nannte es ein Schild an einer Hauswand mit einem Kreuz drüber.

Wir wanderten weiter auf der Straße in der Sonne zum Infohaus Maxmühle. Die Wirtschaft hatte glücklicherweise (!!!!) auf. Denn auf Grund des fehlenden Mobilfunknetzes gelang es nicht, über Handy das Taxi zu rufen. Festnetz in der Gaststätte machte es möglich. Ich hatte im Vorfeld zwar dran gedacht, aber ich meinte, dass es in der Nähe des Naturschutz-Zentrums Funknetz geben würde… Ok, war gutgegangen, das Taxi war gleich da, da es in der Nähe war und wir fuhren eine relativ lange Strecke bis Plattling Bahnhof, wo wir uns noch Getränke kauften und mit dem Zug zurück nach München fuhren, wo uns kurz vor zu Hause noch ein Gewittersturm durchnässte.

Wir hatten so ein Glück mit dem Wetter, nur ein Tag Regen, ansonsten trocken und heiß, fast zu heiß. Aber: Besser Hitze als Dauerregen, sagten wir immer. 

Fazit: Interessante unterschiedlichste Wege, wenig bis keine Wanderer, Radfahrer ja, aber nicht in Massen. Verschiedene Landschaften und Naturräume, unterschiedliche Kultur und Architektur, was über Energiewirtschaft gelernt. Der Weg ist kein expliziter Wanderweg, aber die Literatur zum Isarradweg ist sehr hilfreich. Manchmal haben wir uns unseren Weg daneben, immer möglichst nah am Fluss, gesucht.